Was passiert im 4. bis 6. Lebensjahr bei Kindern mit einem schweren angeborenen Herzfehler?

Auch Herzkinder wollen mit Freunden spielen, mit Freunden streiten, Grenzen erfahren, mutig sein, vorsichtig sein...

Manche am Herz operierte Kinder können aufgrund der langen Spitalaufenthalte weniger Erfahrungen machen. Sie sind dadurch vorsichtiger im Umgang mit anderen Kindern. Als Eltern möchten Sie ihr Kind so normal wie möglich aufwachsen lassen. Gleichzeitig sorgen Sie sich um das Wohlergehen ihres Kindes und möchten es beschützen. Das ist immer wieder eine Herausforderung.

Der Eintritt in den Kindergarten ist von daher ein grosser Schritt, der den meisten Herzkindern sehr gut gelingt. Es ist aber auch eine „Konfrontation“ mit gesunden Kindern und mit den Ansprüchen und Herausforderungen einer nicht beschützten Welt.

Herzkinder zeigen in den meisten Entwicklungsbereichen normale Fortschritte und entwickeln sich sehr erfreulich. Es kann jedoch bei dem einen oder anderen Kind zu Problemen kommen, die wir im Folgenden ausführen.


Sozialverhalten

Manchmal sind Herzkinder schüchterner oder ängstlicher, wenn sie mit anderen Kindern zusammenkommen. In der Regel lernen sie schnell und finden rasch ihren Platz in der Gruppe Gleichaltriger. Sie als Eltern können ihr Kind durch ein offenes Verhalten unterstützen und ihm Mut machen. Es kann durchaus wichtig sein, die Lehrperson des Kindergartens und andere Eltern über die Herzerkrankung ihres Kindes zu informieren. Grösstenteils werden dadurch Ängste abgebaut und ihr Kind wird davon profitieren. Unsere Erfahrungen und Studien haben gezeigt, dass es bei manchen Kindern nach dem Eintritt in den Kindergarten zu Verhaltensproblemen kommen kann. Diese Verhaltensprobleme äussern sich sehr unterschiedlich. Dies kann die Intergration in die Gruppe, das Spiel mit den anderen Kindern, Unruhe und Ablenkbarkeit betreffen. Bleibt dieses Verhalten über einen längeren Zeitraum bestehen, ist es ratsam, eine entwicklungspädiatrische oder kinderspychologische Abklärung in Anspruch zu nehmen.


Spielen, Zeichnen

Ihr Kind zeigt ein ähnliches Spiel wie gesunde Kinder. Das Zeichnen kann etwas ungelenkter sein. Auch andere feinmotorischen Aufgaben, wie Basteln und Schrauben, können dem Herzkind schwerer fallen. Wenn Sie oder die Lehrperson im Kindergarten der Meinung sind, dass das Kind dadurch benachteiligt ist und darunter leidet, dann kann die Begleitung durch eine Fachperson sinnvoll sein. Besprechen Sie sich mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin.


Sprechen

Nur wenige Herzkinder brauchen etwas länger, um die Sprache gut zu beherrschen. Sie können beispielsweise Schwierigkeiten haben, sich gut und deutlich auszudrücken und über Ereignisse zu berichten. Meistens benötigt es dafür keine Therapie. Auch hier gilt; Wenn Sie der Meinung sind, dass das Kind dadurch in seiner Kommunikation beeinträchtigt ist oder darunter leidet, kann die Begleitung durch eine Fachperson sinnvoll sein. Besprechen Sie sich mit ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin.


Schlafen

Hier zeigen sich im Vergleich zu den gesunden Kindern keine Unterschiede.


Trocken werden

Hier zeigen sich im Vergleich zu den gesunden Kindern keine Unterschiede.


Quelle

Bea Latal (2016): Neurodevelopmental outcomes of the child with congenital heart disease. Clinics in Perinatology, 43:173–185